Azoren – São Miguel
Nach Crewwechsel verlassen wir Mittwoch Morgen bei Regen Horta, um 29 h später in Porta Delgado anzukommen. Eine erste Nacht auf See zur Eingewöhnung für die neue Crew.
Das Wetter erleichtert den Abschied, es gießt in Strömen. Es hat mit gut gefallen in Horta, ich habe mich hier wohl gefühlt.
Von Horta und Pico sehen wir wegen Regen und schlechter Sicht leider überhaupt nichts. Dafür laufen wir mit guter Fahrt gen Osten. Nachts erwischt uns für ein paar Stunden ein Windloch und pünktlich zur Ankunft auf São Miguel reißt der Himmel auf. Wir machen bei Sonnenschein an der Reception Pier fest.
Die Waterfront hier am Hafen ist ein Kontrast zu den anderen Städten. Hochhäuser, moderne Bauten, Lärm. Man merkt, dass in der Hauptstadt der Azoren ¼ der Azorenbewohner lebt.
Wir bleiben einen Tag und unternehmen eine Inselrundfahrt mit Leihwagen. Von dem angesagten guten Wetter merkt man in den höher gelegenen Inselinneren leider nichts. Wir sind von Wolken umhüllt.
Unser erstes Ziel, der Kratersee Lagoa Azul ist in Wolken und Nebelschwaden versteckt.
Wir machen nur einen kurzen Stopp und von der Nordküste ist irgendwann etwas zu erkennen. Die Ortschaften sind eine wilde Mischung aus den typischen alten, kleinen Häusern, dem Dorfkern bestehend aus Kirche, Platz mit Rathaus sowie leider hier als Kontrast größere Hotels und prunkvolle Villen. Von diesem Wohlstand sind die anderen Inseln verschont geblieben.
Die Rumbrennerei entpuppt sich als Liquorproduktion. Die Rumproduktion ist erst seit kurzem dazugekommen. Der erst zwei Jahre alte, junge weiße Rum überzeugt uns nicht.
Endlich nachmittags kommen wir in Furnas an. Wir wollen ins Thermalbad.
Das „Poca da Dona Beija“ ist ein Traum. Direkt am Fluss mit Thermalwasser sind mehrere Becken angeordnet. Um uns herum dichte, grüne Vegetation. Wir genießen die Wärme.
In dem alten Krater Furnas broddelt an mehreren Stellen die Erde, man kommt sich vor wie in Island. Die Luft ist feucht warm und es duftet nach Schwefel.
Zurück geht es wieder bei Nebel über kurvige Straßen. Helga und Martin meistern die Strecke souverän.
Und jetzt machen wir uns Startklar, nach dem Frühstück starten wir Richtung Cascais.
Text: ULI