Alltag auf See
Wir sind jetzt seit neun Tagen unterwegs. Gestern irgendwann haben wir die halbe Strecke geschafft, gut 1200 nm.
Langweilig ist es uns bisher nicht. Nur kurz beschlich Helga ein Anflug von Langeweile. Das hatte sich aber schnell erledigt, nachdem sie Werkzeug putzen und pflegen durfte. Vermutlich wird es auch nicht wieder vorkommen.
Captain ULI vertreibt sich die Zeit mit Klopumpe (jetzt ist sie wieder dicht und es steht kein Wasser mehr in der Schüssel). Der Petroleum-Herd ist auch immer gut zum Zeit vertreiben.
Nach zwei Jahren Nutzung war das Fahrradventil am Tank zum Aufpumpen des Drucks abgebrochen. Ersatz ist an Bord, also theoretisch kein Problem. Leider verliert der Tank zügig den Druck, das Abendessen wird mit Dauerpumpen gekocht. Heute früh mit Tageslicht versucht ULI es weiter. Den Fehler findet sie dann immerhin. Das Ventil sitzt korrekt und ist dicht. Nur schließt es nicht, sobald der Pumpenschlauch angeschlossen ist. Warum auch immer. Jetzt muss halt einer immer den Schlauch halten und ein Zweiter pumpen.
Zur Belohnung gibt es frischen Kaffee und Porridge.
Wir freuen uns auch über Regenschauer, die ihren Namen verdienen. ANUK wird etwas vom Saharasand befreit. Braune Brühe verschwindet in der See. Bis das Rigg sauber ist, braucht es aber noch deutlich mehr Nass von oben. Noch immer ist es 28° C warm.
Und jetzt warten wir auf Wind und Till freut sich auf hohe Wellen. Vielleicht gibt es heute Abend endlich selbst gefangenen Fisch.
Text: alle