Es ist ein wenig wie „nach Hause kommen“. Den Küstenabschnitt haben wir 2018 schon mit LUNA besucht. Und auf ein paar der schönsten Passagen und Ankerbuchten habe ich mich gefreut. 

Das Wetter ist leider weiterhin wie 2018 auch: bewölkt, kalt und regnerisch. Manchmal können wir segeln, ansonsten läuft der Motor zuverlässig und bringt uns zugegeben komfortabel voran.

Am zweiten Tag nach Abfahrt Nuuk passieren wir Maniitsoq. Eigentlich eine Ecke, in der es häufig Buckelwale zu beobachten gibt. Die Enttäuschung der Crew ist groß, als wir diesmal keine Wale entdecken können. Die beeindruckenden Berge des Hamborgersund sind auch Wolken verhangen. Ein wenig kann man sie erahnen.

Ein wenig später dann begeisterte Aufruf: Wale!

Alle stürzen an Deck und erfreuen sich am Anblick zweier Buckelwale, nicht weit von der ANUK entfernt. Beim Abtauchen zeigen sie ihre großen Fluken.

Am Ende des Sermilinnguaq Fjords leuchtet es hell. Auf dem Eis und der Gletscherzunge ist Sonne zu erahnen. Wir entscheiden uns dafür den 7 nm Umweg in den Fjord zu fahren. Die Gletscherzunge am Fjordende kalbt nicht direkt ins Wasser, so dass keine Eisberge und Growler die Fahrt behindern.

Wir erreichen die Ankerbucht Appamiut gegen 23:00 Uhr. Alle fallen müde und voller Eindrücke in die Kojen. 

Ausschlafen am nächsten Morgen ist gestattet. Ich genieße die morgendliche Ruhe mit Bad und Kaffee. Die Wolken verschwinden und blauer Himmel zeigt sich. Perfektes Timing, wir gönnen uns einen Tag in dieser Landschaft. Das Packraft wird ausgepackt, die Umgebung zu Land, Wasser und Luft (Drohne) erkundet. In der Sonne ist es herrlich warm. Zum Abschluss des Tages gibt es grönländische Lammkeule. Wir haben unglaubliches Glück mit diesem Sommertag zum richtigen Zeitpunkt.

Heute sind wir nach 24 h Fahrt (bei NW-Wind kreuzend und später bei Flaute motorend) in Sisimiut angekommen. Die Nacht war mit Temperaturen um den Gefrierpunkt die bisher kälteste dieses Sommers.

Nach Einkauf und Museumsbesuch wollen wir weiter, einsame Ankerbuchten sind schöner. Und wir wollen noch möglichst viel Zeit in der Disko Bay verbringen.

Text: Uli