Ab in den Süden – La Coruna
Es ist schwül und warm hier. Immerhin verdrängt die Sonne morgens recht schnell den Dunst und Nebel.
Wir kommen pünktlich nach 4 Tagen Fahrt am 05.10. in Spanien an. Kurz tanken, Liegeplatz zugewiesen bekommen und einchecken in der Marina Office. Leider müssen wir auch zur Polizei in der Nähe der Kreuzfahrtschiffe zum Einklarieren. Mike mit gepackter Tasche und Uli machen sich zügig auf den Weg.
Die Polizei teilt uns dann leider mit, dass wir bis zum nächsten Vormittag warten müssen. Eigentlich keine Option für Mike und die ANUK Crew.
Meine Laune sinkt in den Keller, dazu noch Stadtluft und Landkrank. Der Tag fängt ja gut an, man merkt mir glaube ich an, wie genervt ich bin. Immerhin taucht eine Beamtin auf und ist bereit uns doch abzufertigen. Anscheinend hat sie gleich Feierabend und gibt uns 10 min Zeit die restliche Crew hierherzuschaffen. Pässe reichen nicht, sie will alle sehen. Wir sparen es uns, uns über Schengen und EU und die hiesigen Verfahren zu wundern und fordern Uta und Peter auf in das nächste Taxi zu springen und hierher zu eilen.
10 min später sind sie da, die nette Beamtin gleicht alle kurz mit den Pässen ab, verschwindet für 10 min mit den Pässen und Einklarierungsformular mit Crewliste. Sie möchte noch Papiere aus Irland sehen (gab keine, dort war kein Einklarieren nötig, da wir alle aus der EU waren), ersatzweise prüft sie das Ausklarierungspapier aus Island und wundert sich, dass keine Crewliste dabei ist.
Till taucht auch noch zeitgleich auf (direkt aus Hamburg per Flugzeug).
Ausklarieren müssen wir nicht. Irgend etwas Schriftliches oder einen Stempel im Pass bekommen wir auch nicht. Keine weiteren Fragen dazu.
Egal, die Capitain Uli ist glücklich, dass doch noch alles geklappt hat und Mike eilt offiziell eingereist zum Bahnhof.
Heute liegen drei sehr große Kreuzfahrtschiffe hier, zwei davon sind mit uns eingelaufen. Wie werden deren mindestens 6000 Crewmitglieder und Passagiere einklariert. 😉
Die neue Crew kehrt entspannt zu Fuß durch die schöne Altstadt mit Stopp für einen Drink zum Boot zurück.
Es folgen Einkauf, Wartungsarbeiten am Schiff, und der Tag ist schon wieder um.
Alle fallen „früh“ ins Bett, um 05:00 UTC +1 klingelt der Wecker, um 06:15 Uhr legen wir nach 18 h in Spanien wieder ab.
Alle freuen sich auf die Überfahrt, endlich wieder auf See. Till nutzt gerade vorbildlich seine Standby Wache zum Masterarbeit schreiben. Wenn er das durchhält (drei Crewmitglieder können ihn motivieren) kommt er auf 6 h Arbeitszeit pro Tag 😉
Leider schmeckt der gestern gekaufte Serano Schinken allen so gut, dass er gleich weggegessen ist. Wir genießen frisches Brot und Tomaten. Und endlich wieder bezahlbare Lebensmittelpreise.
Vor uns liegen knapp 1000 sm, wenn der Wetterbericht recht behält, kommen wir entspannt, wenn auch mit viel Motornutzung wie jetzt gerade, zu den Azoren.
Text: ULI