Mittwoch, den 7.6.2023 konnten wir erst spät in Lovund losfahren. Erstmal mussten wir den großen Wind mit stürmischen Böen abwarten, die uns am Auslaufen hinderten.
Lovund hat sich unter anderem auch einen Namen als eine der größten Papageientaucher Kolonien gemacht. Es ist ein kleiner Ort am Rande eines riesengroßen Bergs, der wie aus dem Nichts aus dem Meer ragt. Nach dem Anlegen und Festmachen des Bootes machten wir uns auf zu einem Spaziergang durch den Ort und auf die Suche nach den Papageientauchern. Der Abend war günstig, das Meer sehr ruhig und so konnten wir Papageientaucher beim Anfliegen in Ihre Nester beobachten.
Gegen 11.30 Uhr hatte der stark böige Wind nachgelassen und wir konnten uns endlich auf den langen Weg nach Sørarnøya machen. Wir wussten, der Weg wird lang, wir rechneten mit 10-12 Stunden Fahrt. Aber auf der Fahrt sollte es ein Highlight geben: wir würden den Polarkreis überqueren. Gegen 14 Uhr krabbelte Uli in den Untergrund des Bootes, holte den Rum raus und wir stießen auf die Überquerung des Polarkreises an. Für jeden von uns ein Glas und für Rasmus, den Gott des Meeres auch.
Endlich, nach 12 Stunden Segelfahrt und 65 Seemeilen liefen wir in Sørarnøya ein. Der Ort war nett, weit und breit zwar keine Spur eines Hafen-Hauses oder Hafen-WCs, aber wir legten an, packten das Bier aus und schauten uns noch bis 2 Uhr nachts die wunderschönen Bilder von Ulis erster Grönlandreise an.
Am nächsten Morgen ein ungewohnter Anblick: Sonnenstrahlen in der Koje und blauer Himmel.
Wir gönnen uns ein ausführliches Frühstück und machen uns nach Landgang auf den Weg. Die letzten Seemeilen bis Bodø kreuzen wir, nach zwei Wochen Training sitzen die Manöver.
Hier in Bodø liegen wir am Außensteg und sind eigentlich ganz froh darüber. Etwas Abstand zur Stadt tut gut. Es gibt frische Rekker mit Aioli und Fisch vom Kutter. Selbst Fisch fangen hat leider nicht geklappt.
Text: Margret